Veranstaltung: | 64. Mitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 7.1. Vorstand |
Eingereicht durch: | Carla Büttner (Universität Erfurt) |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 31.07.2020, 16:46 |
K-V-CB: Vorstand
Name
Bewerbungstext
Liebe Alle,
ich bin Carla, 22 Jahre alt. Seit 2016 studiere ich Staatswissenschaften – Sozialwissenschaften und Philosophie an der Universität Erfurt. In Erfurt wohne ich aktuell auch noch, im September ziehe ich dann aber wieder zurück nach Leipzig. Für die Beendigung meines Studiums muss ich dann „nur“ noch meine Bachelorarbeit schreiben, weshalb ich nicht vor Ort in Erfurt sein muss. Da mich viele von euch sicher noch nicht so gut kennen, hier erst einmal ein kleiner Überblick über meine bisherigen Erfahrungen.
Hochschulpolitik
In meinem 3. Fachsemester ist mein Interesse an Hochschulpolitik sukzessiv gewachsen, sodass ich mich dazu entschieden habe, für den Studierendenrat zu kandidieren. Im Mai 2018 wurde ich dann das erste Mal in den StuRa der Uni Erfurt gewählt, ein Jahr später wurde ich wiedergewählt. Anfang 2020 bin ich von meinem Mandat zurückgetreten, um mich zunächst stärker auf mein Studium sowie meine anderen Ehrenämter konzentrieren zu können. Während meiner Zeit im StuRa habe ich im Referat für Hochschulpolitik und in der Antidiskriminierungsstelle des StuRas mitgearbeitet. Außerdem war ich Leiterin des Referats für Hochschulgruppen. In dieser Funktion habe ich dazu beigetragen, dass die Hochschulgruppen besser untereinander sowie mit dem StuRa besser vernetzt sind. Daneben habe ich mich insbesondere dafür eingesetzt, dass sich der StuRa nicht nur als hochschulpolitisches, sondern auch als allgemeinpolitisches Subjekt versteht. Ein wichtiges Anliegen war mir diesbezüglich, dass die Studierendenschaft der Universität Erfurt Vollmitglied des fzs wird. Ich bin des Weiteren studentisches Mitglied des Prüfungsausschusses für das Studium Fundamentale an der Universität Erfurt.
Auch auf kommunaler und Landesebene habe ich mich bereits für die Belange der Studierenden eingesetzt. Einerseits als Vertreterin der Fraktion Die LINKE im Kommunalen Hochschul- und Studierendenbeirat der Stadt Erfurt, wo ich mich u.a. für die Einführung eines Kulturtickets für die Erfurter Studierenden stark gemacht habe. Andererseits als Delegierte in der Konferenz Thüringer Studierendenschaften. Dort haben wir uns in den letzten Monaten primär damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass die Interessen der Studierenden in der Corona-Krise von der Landespolitik nicht vergessen werden. Das mag bei einer Rot-Rot-Grünen Landesregierung einfacher sein als in anderen Bundesländern, aber es ist trotzdem kein Zuckerschlecken.
fzs
Seitdem meine Studierendenschaft Vollmitglied ist, bringe ich mich in die Arbeit des fzs ein. Bereits zu unserer ersten Mitgliederversammlung als Vollmitglied, in Freiburg, war ich als Delegierte für die Uni Erfurt. Letztes Jahr wurde ich in den Ausschuss Politische Bildung gewählt und arbeite dort seitdem mit. Abgesehen von der inhaltlichen Arbeit, war mir besonders wichtig, dass wir damit angefangen haben, die Struktur der politischen Bildung im Verband zu hinterfragen und zu überlegen, wie man sie umgestalten kann. Darauf möchte ich auch in meiner Vorstandszeit einen Schwerpunkt legen (s.u.).
Da ich mich sehr für Hochschulpolitik und Zusammenarbeit auf europäischer Ebene interessiere, hat es mich besonders gefreut, dass ich als Delegierte für den fzs zur European Students Convention 2020 in Nicosia fahren durfte. Insbesondere das Thema der European University Alliances (EUA) hat dabei mein Interesse geweckt. Meiner Ansicht nach muss sich der fzs zukünftig sehr dafür einsetzen, dass die Studierenden in den einzelnen Netzwerken mehr Mitbestimmung erhalten. Ich halte es außerdem für essenziell, dass wir ihnen eine Plattform zur Vernetzung und zum Austausch bieten.
Jenseits der Hochschulpolitik
Auch außeruniversitär bin ich politisch engagiert. Seit 2017 bin ich Mitglied der linksjugend [‘solid] und bin seitdem in der Ortsgruppe Erfurt aktiv. Zudem arbeite ich im Landesarbeitskreis Feminismus mit. Letztes Jahr wurde ich zur Landessprecherin der Linksjugend Thüringen gewählt. Im Rahmen dieses Amtes konnte ich insbesondere Erfahrungen in der Öffentlichkeits-, Presse-, Kampagnen-, Bündnisarbeit, aber auch der alltäglichen Vorstandsarbeit sammeln. So habe ich bspw. am Jugendwahlkampf für die Landtagswahl mitgewirkt.
Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich keine anderen regelmäßigen Ehrenämter neben meiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied ausüben werde, sollte ich gewählt werden.
Zukünftige Vorstandsarbeit
Ich sehe mich selbst als einen sehr pragmatischen Menschen. Deshalb denke ich nicht, dass ich hier noch einmal alle bereits bekannten Probleme der Studierenden aufzählen sollte, die geändert werden sollten. Ich glaube, wir alle wissen, dass die Interessen der Studierenden in nahezu allen Lebensbereichen von der gegenwärtigen Politik vernachlässigt werden. Die Corona-Krise war wieder ein sehr deutliches Beispiel dafür. Deswegen möchte ich euch nur noch kurz an drei Beispielen schildern, was ich konkret im Vorstand für den Verband erreichen möchte. Natürlich werde ich mich mit genauso viel Einsatz für alle anderen Themen im und für den fzs einsetzen.
Wenn der fzs mehr Studierende repräsentiert, wächst (hoffentlich) die Anerkennung durch die politischen Institutionen. Studierendenschaften, die noch nicht Mitglied sind, sollten erkennen, dass es für sie von konkretem Vorteil sein kann, Teil des fzs zu sein. Deshalb möchte ich mich sehr dafür einsetzen, dass wir mehr Studierendenschaften für uns gewinnen. Dabei sollte der Fokus insbesondere auch auf Hochschulen im Osten und auf Nicht-Universitäten liegen, da diese im fzs bisher stark unterrepräsentiert sind. Das muss sich dringend ändern! Gerade auch im Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen können wir die Studierendenschaften in ihren Forderungen unterstützen und so hoffentlich mehr Vertrauen und neue Mitglieder gewinnen.
Wie oben bereits kurz angerissen, möchte ich die Überlegungen dazu, die politische Bildung im Verband umzudenken, gerne weiterführen. Viele Studierendenschaften sind unzufrieden, weil die Veranstaltungen des Verbandes für sie von oben nach unten delegiert wirken. Das kann dazu führen, dass sie sich nicht im Verband eingebunden fühlen und sich dadurch auch nicht an den Veranstaltungen beteiligen. Unser Ziel sollte es aber sein, dass die lokalen Studierendenschaften uns in ihre Veranstaltungen einbinden wollen. Dies wäre auch eine Möglichkeit, wie wir mehr Menschen mit unseren Angeboten erreichen können. Außerdem müssen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie andere Veranstaltungsformate aussehen können Gerade durch Corona ist infrage gestellt worden, ob physische Veranstaltungen immer die beste Lösung sind. Andererseits konnten wir bei reinen Onlineangeboten feststellen, dass diese häufig nicht so gut besucht wurden wie physische Veranstaltungen. Dafür müssen wir in der Zukunft Kompromisslösungen finden und neue Konzepte ausarbeiten.
Ein dritter Punkt, der mir wichtig ist, ist die internationale Zusammenarbeit. Durch die Teilnahme an der ESC konnte ich erste Einblicke in die Hochschulpolitik auf europäischer Ebene erlangen. In meiner Vorstandszeit möchte ich mich in dieser Hinsicht weiterbilden und gemeinsam mit dem Ausschuss Internationales die Vernetzung und den Austausch mit anderen Studierendenvertretungen vorantreiben. Besonders die Zusammenarbeit mit TOPICS soll ein Schwerpunkt sein, um die ESU zumindest etwas progressiver zu gestalten. Insbesondere auch mit der israelischen Studierendenvertretung NUIS möchte ich die Kooperation verstärken. Dafür ist vielleicht hilfreich, dass ich den einen oder anderen Brocken Hebräisch sprechen kann.
Ich bin der festen Überzeugung gemeinsam mit Jonathan, Iris und Paul ein motiviertes und funktionierendes Team zu stellen, dass gemeinsam Probleme angeht, Vernetzung vorantreibt und auf Veränderungen in der Hochschullandschaft hinarbeitet.
Kurze Biographie
Ausbildung
- Universität Erfurt (Studium der Staatswissenschaften – Sozialwissenschaften (HF) und Philosophie (NF)) Oktober 2016 - heute
- Johannes-Kepler-Gymnasium Leipzig (Allgemeine Hochschulreife) 2008-2016
Lohnarbeit
- Fraktion Die LINKE. im Erfurter Stadtrat (Referentin für Bildung und Kultur) März 2020 – September 2020
- Mitteldeutscher Rundfunk, Pressearchiv (Archiv-, Recherche- und Dokumentationsarbeit) Oktober 2017 – September 2019
- Marché Restaurant Patakan Leipzig (Servicekraft) Juni 2015 – Oktober 2016
Engagement
- Landessprecherin der linksjugend [`solid] Thüringen November 2019 – heute
- Mitglied im Ausschuss Politische Bildung September 2019 – heute
- Delegierte der Konferenz Thüringer Studierendenschaften Mai 2019 – heute
- Mitglied des Studierendenrates der Universität Erfurt April 2018 – Januar 2020
- Refugee Law Clinic Jena & Erfurt April 2018 – September 2019
- Freiwilligenarbeit im Fairbund e.V. (Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen) Oktober 2015 – Oktober 2016
Mitgliedschaften:
Verdi, linksjugend [`solid], Die LINKE