Der vorliegende Antrag ist zwar in seiner Intention verständlich, verfehlt aber das wesentliche Problem: Den Zusammenhang von Protestkultur, Hochschuldemokratie und -autonomie. Der Einsatz des fzs für die Wissenschaftsfreiheit sollte vorbehaltlos sein und auf einem Verständnis von demokratischer Wissenschaft beruhen, die ihrem Wesen nach ideologie- und damit herrschaftskritisch ist. Wenn weiterhin Wissenschaftsfreiheit und Hochschuldemokratie gegeneinander ausgespielt wird, wird letzlich beides verloren werden und jeder Einsatz für das eine oder andere wäre zwecklos. Auch Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit im Namen der Antidiskriminierung müssen genau unter die Lupe genommen werden. Denn solange dadurch de facto Wissenschaftsministerien und Hochschulleitungen in ihrer Willkür gestärkt werden, werden diese weder zielführend noch wünschenswert sein. Wirklich effektive Antidiskriminierung ist letztlich von der demokratischen Selbstorganisation der Betroffenen und ihrer Unterstützung durch die anderen demokratischen Kräfte an der Hochschule abhängig.
Antrag: | fzs kritisiert das "Netzwerk für Wissenschaftsfreiheit" |
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Eingereicht durch: | Sebastian Zachrau |
Status: | Beschluss |
Eingereicht: | 03.03.2021, 13:06 |
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