Veranstaltung: | Mitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 8.8.1 Arbeitsprogramm |
Eingereicht durch: | Jan (Ausschuss HoFiSt) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 29.06.2019, 14:38 |
Str-AP-03: Arbeitsprogramm des Ausschuss Hochschulfinanzierung und -struktur
Antragstext
Seminare
Seminar "Hochschulfinanzierung": Für Ende diesen Jahres ist ein
Kombinationsseminar "Hochschulpolitik für Einsteiger*innen /
Hochschulfinanzierung" beantragt, das der Ausschuss mitorganisieren wird. Dabei
kann an die Vorbereitung für das für letzten April geplante Seminar zur
Hochschulfinanzierung angeknüpft werden.
Seminar "Hochschulstrukturen": Außerdem ist ein Seminar zum Thema
"Demokratisierung von Hochschule" beantragt, das der Ausschuss mitorganisieren
wird. Über die Erfordernisse des Seminars hinaus soll auch eine grundsätzliche
Auseiinandersetzung mit dem Thema erfolgen.
Hochschulpakt / Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken
Im Mai/Juni wurde die Fortsetzung des Hochschulpakts unter neuem Namen
beschlossen. Die neue Vereinbarung beinhaltet unter anderen, dass das
Bundesministerium für Bildung und Forschung mit jedem Bundesland einzeln
Verpflichtungserklärung zur Umsetzung abeschließen wird, in denen sich die
Länder auf bestimmte Ziele verpflichten müssen. Der Ausschuss wird die
Umsetzung des Zukubftsvertrags kritisch begleiten und versuchen, auf eine
sinnvolle Umsetzung hinzuwirken.
Qualitätspakt Lehre / Innovation in der Hochschullehre
Ebenso wurde die Fortführung des Qualitätspakts in veränderter Form
beschlossen. Dabei soll unter anderem eine Organisationeinheit neu gegrünet
werden, die die bereitgestellten jährlich 150 Mio Euro verteilen und damit
Qualität, Innovation, Transfer, Austausch und Vernetzung hinsichtlich der
Hochschullehre fördern soll. Der Ausschuss wird dieses Prozess kritisch
begleiten und sich dafür einsetzen, dass hierbei die studentische Perspektive
beachtet und integriert wird.
Exzellenzstrategie
Der Ausschuss arbeitet grundsätzlich auf einer weniger wettbewerbsorientierte,
anti-stratifikatorische Mittelverteilung hin.
Studiengebühren als Bestandteil der Hochschulfinanzierung
Der Auschuss unterstützt die Studierendenschaften in Baden-Würtemberg bei der
Arbeit gegen Studiengebühren für Ausländer*innen. Darüber hinaus wirkt der
Ausschuss gegen jegliche Bildungsgebühren als Bestandteil von
Hochschulfinanzierungskonzepten.
Hochschulgesetzesnovelle Berlin + weitere potenzielle Novellen
In 2020/21 wird die rot-rot-grüne Landesregierung Berlin das Hochschulgesetz
überarbeiten. Der Ausschuss wird die Novellierung hinsichtlich relevanter
Punkte seiner Zuständigkeit kritisch begleiten.
Wahlen
Im Zuge der kommenden Landtagswahlen Sachsen, Brandenburg und Thüringen wird
der Ausschuss HoFi auf die jeweiligen Landesstudierendenvertretungen zugehen und
bei Interesse gemeinsam zu den Themen Hochschulfinanzierung und -struktur, auch
in breiterem Kontext, arbeiten. Dazu kann der Ausschuss mit Know-How
bereitstehen und Grundwissen weitergeben, aber auch konkrete Umsetzungsbeispiele
aufzeigen, oder Fallstricke benennen, die aus anderen Bereichen schon bekannt
sind.
Demokratisierung von Hochschulen
Der Ausschuss setzt sich weiter mit Hochschulstruktur im Hinblick auf einer
Demokratisierung von Hochschulen auseinanderzusetzen. Dabei werden unter anderem
Erfahrungen mit Viertelparitäten in Hochschulgesetzen wie in Thüringen
betrachtet und die Auseinandersetzungen damit kritisch begleitet. Andere
mögliche Themen, mit denen sich in der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit
sowie auch der Vernetzung mit anderen Ausschüssen/Gremien befasst wird, sind
Hochschulräte oder die Auswirkungen des Konzept der "unternehmerischen
Hochschule" auf Entscheidungsfindung in Hochschulen.
Nachhaltigkeit in der Hochschulfinanzierung
Akteure der Wissenschaft, wie Hochschulen, können und sollten in mehrfacher
Hinsicht den ökologischen Wandel aktiv vorantreiben. Einerseits sollte die
Klimakrise in all ihren Facetten in Forschung und Lehre in allen Disziplinen
umfangreich behandelt werden, damit Erkenntnisse und Handlungsoptionen generiert
und transferiert werden. Forschungsvorhaben zu Themen nachhaltiger Entwicklung
sollten leichter ausreichende Finanzierung finden. Andererseits sollten
Hochschulen und andere Wissenschaftseinrichtungen ihr Bewusstsein dafür
erzeugen und schärfen, dass sie als ressourcenstarke Organisationen durch ihr
eigenes Handeln selbst große ökologische Auswirkungen produzieren. Hier fällt
der Hochschulfinanzierung insofern eine wichtige Rolle zu, da ökologische
schädliche Handlungen stets mit Ausgaben verbunden sind bzw. durch diese
initiiert werden. Wofür Geld ausgegeben wird, entscheidet, welche ökologischen
Konsequenzen dadurch entstehen. Hochschulen sollten ihren ökologischen
Fußabdruck kennen, reflektieren und Maßnahmen ergreifen, um ihn zu minimieren.
Relevante Fragen sind hierzu u.a. das Verhalten hinsichtlich Konferenzreisen
(z.B. https://blogs.lse.ac.uk/impactofsocialsciences/2019/03/19/academic-travel-
culture-it-is-not-only-bad-for-the-planet-it-also-bad-for-the-diversity-and-
equity-of-research/), hinsichtlich der Investition von Rücklagen, die Quellen
der Energieversorgung von und -nutzung durch Wissenschaftseinrichtungen, die
energetische Bauweise und Modernisierung von Gebäuden.
Um sich diesen Punkten widmen zu können sollten Nachhaltigkeitsbeauftragte oder
ähnlichen Stellen eingerichtet und ausreichend finanzielle ausgestattet werden.
Studentische Initiativen, die sich für die struturelle Verankerung von
Nachhaltiger Entwicklung in Lehre, Forschung, Verwaltung und Studienbedingungen
einsetzen, unterstützen wir und sollen durch die Hochschulen unterstützt
werden. Bei der Einrichtung ist zentral, dass dauerhafte Aufgaben nicht
kostengünstig auf Student*innen abgewälzt werden dürfen, sondern langfristig
in Hochschulstrukturen übernommen werden müssen. Insbesondere soll keine
Übertragung der ureigenen Aufgaben der Hochschulverwaltung auf die
Student*innen stattfinden, anderenfalls widerspricht das den ganzheitlichen
Zielen einer Nachhaltigen Entwicklung.
Zu diesen Punkten strebt der Ausschuss an, Informationen zum aktuellen Stand an
den Informationen zusammenzutragen. Daraus können Good-Practice-Beispiele,
Verbesserungsvorschläge und auch Forderungen erarbeitet werden.
Reader
Die begonnene Arbeit zu einem Reader zu Grundlagen der Hochschulfinanzierung
kann fortgesetzt werden.
Außerdem wird der Ausschuss aktuelle Entwicklungen aus seinem Themenbereich im
Auge behalten und ggf. tätig werden.
Begründung
Ein Arbeitsprogramm, so heißt es, ist ungefähr die kolossal nützliche Sache,
die ein Ausschuss haben kann. Teilweise hat es einen hohen praktischen Wert.