Veranstaltung: | Mitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 5. .5.3 Berichte: Ausschüsse |
Eingereicht durch: | Ausschuss Internationales |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 02.07.2019, 13:56 |
B-Internat: Ausschuss Internationales
Bericht
Der Ausschuss Internationales des fzs hat seit der letzten MV 2 Sitzungen
(Leipzig, Hannover) sowie 12 Telefonkonferenzen abgehalten.
Internationaler Kongress
Der Ausschuss Internationales hat Ende März einen Kongress mit internationalen
Gästen in Berlin durchgeführt. Neben Vertretern des BMBFs und zahlreichen
Studierenden(vertreter*innen) aus dem europäischen Ausland namen auch
Vertreter*innen der im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien, die für
die Europawahl kandidierten, an einer Podiumsdiskussion teil. Themen waren neben
dem Stand des Bolognaprozesses, Hürden des Hochschulzugangs in Europa, sowie
mögliche und faktische Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit und Beispiele
für Kampagnenarbeit aus den Bereichen Feminismus, Community Engagement und
Wohnraum. Dabei kamen die Teilnehmer*innen aus 10 Ländern (davon acht
europäische und zwei außerhalb Europas) und Workshops von Aktiven aus Israel,
Spanien, Ungarn, Weißrussland, Italien, Österreich, Belgien und der Schweiz.
Europäische Studierendenvertretung (ESU)
Die Arbeit in der europäischen Studierendenvertretung (ESU) wurde fortgesetzt
und vertieft. Ausschussmitglieder waren Teil von Delegationen zur European
Students' Convention im März in Timisoara, Rumänen und zum ESU Board Meeting
(BM) Mitte Mai in Sofia, Bulgarien. Das BM stand stark im Fokus der Wahlen für
das Executive Committee, dessen Amtszeit am 01. Juli beginnt.
Positionsschärfungen konnten im Bereich des Policy Paper zu
Internationalisation and Mobility und des Statements zu Commodification erreicht
werden. Zwei Resolutionen wurden auf Antrag des fzs von ESU beschlossen:
fzs zusammen mit CREUP (Spanien) und UDU (Italien) - students' perspective on
EU Universities
fzs zusamen mit der ÖH (Österreich) - ESU supports the European citizen
initiative “housing for all”
Außerdem wurde ein neues Probemitglied in ESU aufgenommen (GSOA aus Georgien),
einige Mitgliedschaften wurden bestätigt (SYL aus Finnland, ASM aus Moldau und
ANOSR aus Rumänien), Finanzen wurden behandelt und ein neues Arbeitsprogramm
beschlossen. Es wurde - gegen unsere Stimmen - beschlossen Ende 2020 ein Board
Meeting in Ungarn auszurichten, was aus mehrere Gründen problematisch ist und
im Verband weiter diskutiert werden sollte (vgl. Bericht vom Board Meeting in
Sofia).
Die Erfolge der Delegation sind auch Erfolge des Aussschusses, da es dem
Ausschuss gelang auf einer fast fünfstündigen Telefonkonferenz die Dokumente
des Board Meetings der European Students Union vorzubereiten und in einer
dreistündigen Telefonkonferenz den Antrag zur Mandatierung durch den Ausschuss
der Studierendenschaften beschließen zu lassen.
Mehrere Ausschussmitglieder arbeiteten auch in Task Forces von ESU mit, diese
sind Womens Represenation (Nathi), New Policy (Phillip) und Commodification
(Ben).
European Parliament Elections
Der Ausschuss Internationales hat basierend auf der Grundlage des Statements der
European Students Union zur Wahl des europäischen Parlamentes verschiedenen
Unterlagen und Informationen aufbereitet. Sowie dem Vorstand verschiedene
Themenschwerpunkte vorgeschlagen. Bedingt durch eingeschränkte personelle und
zeitliche Kapazitäten sowie kommunikative Schwierigkeiten mit dem Vorstand
haben wir die Arbeit zur EP-Wahl jedoch nicht weiter verfolgt.
Außendarstellung des Verbandes:
Der Ausschuss Internationales beteiligte sich an der Vermittlung von fzs-
Kompetenz nach außen, in dem er umfangreiche Fragebögen ausfüllte und den
Vorstand bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützte.
TOPICS
Der Ausschuss Internationales hat sich aktiv an der Arbeit in TOPICS (dem
Netzwerk der progressiven Studierendenschaften in Europa) beteiligt und nahm an
einem Treffen in Berlin und Forli/Bologna sowie an Treffen während des ESC in
Timisoara und des BMs in Sofia, sowie an zahlreichen Skypecalls teil. Der Erfolg
dieser Vernetzungsarbeit spiegelte sich in der guten Zusammenarbeit auf dem
Board Meeting der European Students' Union und der "Bologna Process 20 Years
Anniversary Conference" wieder.
Bologna Process 20 Years Anniversary Conference
Bologna feiert dieses Jahr seine 20-jährige Existenz, formal geschah dies am
24. und 25. Juni bei einer Konferenz in Bologna. Zwar präsentierten zu Beginn
gleich 180 Rektor*innen den Muff unter den Talaren seit 20 Jahren und die
Abendveranstaltung war von einer schrecklichen Menge Eigenlob von vorne geprägt
(bis auf die Rede der ESU), auf der anschließenden Scientific Conference
konnten aber einige kritische Aspekte gesetzt werden.
Dabei waren mit Valentina Taifuni und Janek Heß zwei Studierende des TOPICS-
Network mit einer Keynote in Session 3 zu "Providing Leadership for Sustainable
Development, the Role of Higher Education" vertreten. Neben dem Recht auf
Bildung (SDG 4) sowie dem gebührenfreien Zugang zu Hochschulen für alle
betonten sie insbesondere die Relevanz der Stärlung demokratischer Strukturen
und Entscheidungsprozesse sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in
Hochschulen. Die Entwicklung von Hochschulleitung als Verständnis von
Partizipation und Demokratie in Entscheidungsstrukturen und zur Bewältigung der
komplexen Herausforderungen für eine gerechtere Gesellschaft erfordert, dass
sich die Hochschulen "selbst transformieren" müssen, um eine nachhaltige
Entwicklung zu fördern. Aus der Session zu Academic Freedom, wo Ronja Hesse von
uns das Panel moderierte, kam etliches an Fundamentalkritik an Ökonomisierung
von Bildung, Studiengebühren und den autoritären Ansätzen europäischer
Regierungen wie der ungarischen. Das Thema der Sozialen Dimension ist zum 20.
Geburtstag ganz oben auf der Agenda angekommen - die von Nathalie Schäfer
moderierte Session zu diesem Thema gab einige Hinweise darauf wie diese endlich
auch umgesetzt werden können und Brieuc Delanghe von unseren Freund*innen @FEF
fasste dies beim großen Abschlussplenum gut zusammen. Auch bei den anderen
Panels gab es viele spannende Debatten und Punkte, die sich auch direkt für die
Arbeit des fzs in Bologna-Gremien nutzen lassen. Die Keynote-Speech von Manja
Klemencic sprach beispielsweise zentrale Punkte der Arbeit von Bologna zu
Learning and Teaching an, welche wir in diesem Themenfeld fordern, und welche
durch Ben in der zugehörigen Advisory Group eingebracht werden.
Insgesamt bleibt die Konferenz zweischneidig - zwischen Traditionalismus und
Jubelveranstaltung und einer wichtigen Möglichkeit mit viel studentischer
Beteiligung fundierte Kritik und wichtige Anliegen für die Zukunft in den
Prozess einzubringen.
Internationale Solidaritätsarbeit
Die internationale Solidaritätsarbeit mit Studierenden in Belarus wurde auf
individueller Ebene fortgesetzt. Gleichzeitig suchte der Ausschuss Kontakt zu
unagrischen Studierenden aus der dortigen Protestbewegung gegen die Regierung
und deren Einflussnahme auf das Bildungssystem - im Winter gab es dort große
Proteste. Dies resultierte u.a. in der Einladung zum internationalen Kongress,
wo sie ihre Arbeit vorstellten sowie in Kontakten, die wir in Zukunft ausbauen
möchten. Der Ausschuss unterstütze den Vorstand bei Öffentlichkeitsarbeit in
Solidarität mit den protestierenden Studierenden und der Zivilgesellschaft in
Hongkong.