Veranstaltung: | 63. Mitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 11. Initiativanträge |
Eingereicht durch: | Roxanna - Lorraine Witt (Ehemalige Leiterin des Bildungsreferates des Dokumentations - und Kulturzentrums) |
Status: | Eingereicht (ungeprüft) |
Eingereicht: | 05.03.2020, 23:58 |
Einrichtung eines Ausschusses zur Bekämpfung von Antiziganismus
Antragstext
Die Mitglieder des fzs mögen beschließen einen Ausschuss zum Thema
Antiziganismus einzurichten, der sich dem gesellschaftlichen Antiziganismus
ebenso wie dem strukturellen Antiziganismus an Hochschulen und Universitäten und
seiner Aufarbeitung widmet, so wie mit Institutionen der studentischen
Interessenvertretung einschließlich des fzs selbst.
Die Mitglieder mögen beschließen, das Mitwirken von Expert*innen aus den Gruppen
der Sinte*zze und Rom*nja selbst in diesem Ausschuss zu gestatten, welche nicht
zwangsläufig Student*innen an Hochschulen oder Universitäten oder
Mitglieder*innen des fzs sein müssen.
Als Ziel des Ausschusses mögen konkrete Handlungsempfehlungen und Publikationen
zum thematischen Komplex des Ausschusses beschlossen werden, sowie die enge und
verbesserte Zusammenarbeit mit Selbstorganisationen der Sinte*zze und Rom*nja.
Begründung
Der fzs hat seine Kampagnen in diesem Jahr dem Thema Antiziganismus gewidmet.
Die Ereignisse auf dem Winterkongress, die Verläufe der Planung im Vorfeld und
die offensichtlich fehlende Bereitschaft Initiativen im Nachgang zu ergreifen
offenbaren eine strukturelle Verankerung antiziganistischer Ressentiments in den
Reihen des fzs. Diese gilt es zu erkennen und aufzulösen. Gleichzeitig gilt es
Solidarität mit Sinte*zze und Rom*nja zu zeigen und die Hürden ihrer
Partizipation gemeinsam zu überwinden, um ihnen gleichzeitig den Zugang zu
höherer akademischer Bildung zu ebnen.
Die Hintergründe dieses Antrages, der bittererweise von einer dritten Person
gestellt werden muss, die die Inhalte dieses Antrages bereits in Anwesenheit von
Mitglieder*innen des fzs und des Vorstandes kommuniziert hat, sind besagten
Partizipant*innen hinlänglich bekannt, auch wenn das offensichtlich nicht
ausreichender Grund für sie war entsprechende Anträge selber auf der MV zu
stellen.
Wenn ihr aus dem Kongress nichts gelernt habt, braucht es auch keine weitere
Zusammenarbeit mit Institutionen der Sinti und Roma geben, denn offensichtlich
seid ihr dann nicht bereit eurer Verantwortung nachzukommen etwas an den
bestehenden Verhältnissen zu ändern. In Hanau kamen drei Rom*nja ums Leben, ein
Sinto wurde verletzt und ihr diskutiert im Jahr, in dem ihr eure Kampagnen dem
Thema Antiziganismus gewidmet habt irgendwelche Kommunikationsprobleme,
Schlafplatzmangel und die angemessene Zeit von Redebeiträgen.
Die Mit- und Ohnegliederinnen, die diesen Anträgen und Themen soviel Raum
eingeräumt haben, während in diesem Land und vor den Toren Europas Menschen
sterben, sollten sich ob ihrer Privilegien in Grund und Boden schämen.
Ein Ausschuss, der sich mit dem Thema weißer Privilegien an Universitäten und
Hochschulen kritisch auseinandersetzt wäre übrigens auch nice, aber den Antrag
könnt ihr selber formulieren.
Sinte*zze und Rom*nja sind keine Opfer des Holocaust zweiter Klasse. Wir
brauchen kein "Never again!", wenn die Maßnahmen dafür, dass der Holocaust nie
wieder sei, nicht konsequent umgesetzt werden und zu diesen Maßnahmen müssen an
erster Stelle die selbstkritische und reflektierte Aufarbeitung von Rassismus
gegenüber Rom*nja und Sinte*zze stehen so wie solidarische Emanzipationsarbeit
und Partizipationsangebote!
Initiativcharakter
Solidarisch, antirassistisch, antifaschistisch, intersektionell. Für
Gleichberechtigung und ein Ende der Unterdrückung von Minderheiten