Veranstaltung: | 1. außerodenltliche Sitzung des 63. Ausschuss der Student*innenschaften |
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Tagesordnungspunkt: | 8. Inhaltliche Anträge der letzten Mitgliederversammlung |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Ausschuss der Student*innenschaften |
Beschlossen am: | 05.06.2020 |
Basierend auf: | I-A7: Solidarisierung mit alternativen Wohnraumkonzepten |
Solidarisierung mit alternativen Wohnraumkonzepten
Beschlusstext
Der fzs solidarisiert sich mit allen bundesweiten, emanzipatorischen
Wohnprojekten, die durch ihr Bestehen dazu beitragen, dass insbesondere auch
viele Student*innen bezahlbarer Wohnraum möglich gemacht wird. Dieser Wohnraum
wird geschaffen unabhängig vom spekulativen Immobilienmarkt. Diese Form der
Wohnraumschaffung ermöglicht es, die Verwertungslogik von Wohnraum zumindest
teilweise auszuhebeln und die Wohnraumsituation zumindest punktuell zu
verbessern. Selbstverwalteter Wohnraum ermöglicht es, dass der Wohnraum den
Bedürfnissen der Bewohner*innen angepasst werden kann. Zusätzlich haben viele
Wohnprojekte den Anspruch Kultur und Soziales zu fördern sowie Netzwerke zu
bilden und auszubauen.
In Lüneburg ist ein Beispiel dafür das Wohnprojekt „Unfug – unabhängig,
frei und gemeinsam wohnen“, welches nach Mietshäusersyndikatsmodell 2017
gegründet wurde. Die Bewohner*innen haben dort günstigen, barrierearmen und
generationenübergreifenden Wohnraum geschaffen. Die Hansestadt Lüneburg droht
dem Projekt jedoch mit Räumung, weil dort Bauwagen zum Wohnen auf dem
Grundstück stehen. Gemeinden und Kommunen sollten jedoch solche Wohnprojekte
unterstützen, statt sie kaputt zu machen. Um dieser politischen Irrationalität
etwas entgegenzusetzen, solidarisiert sich der fzs mit dem Wohnprojekt "Unfug",
aber auch mit allen weiteren emanzipatorischen Wohnprojekten, deren Arbeit durch
die öffentliche Hand erschwert wird.
Das Wohnprojekt steht auch im Einklang mit den Forderungen des Positionspapiers
des fzs aus 2018 „Lernen am Limit“. Auch für Student*innen stellen die
Projekte eine Möglichkeit dar, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, welcher es
ermöglicht auch während großer Anforderungen in der Hochschule sich keinen
Stress bezüglich des eigenen Wohnraums machen zu müssen, da dieser
beispielsweise nicht von Vermieter*innen gekündigt werden kann. Das genannte
Projekt ist zwar nur ein Beispiel. Es steht jedoch auch stellvertretend für
alle anderen Wohnprojekte, die kreative Lösungen anstreben, um bezahlbaren
Wohnraum für alle bereit zu stellen. Gerade Kommunen, Städte und Gemeinden
sollten ein inhärentes Eigeninteresse daran haben Menschen dabei zu
unterstützen selbstverwalteten und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, anstatt
innovative Lösungsansätze aktiv zu verhindern.
Begründung
s.o.