Veranstaltung: | 65. Mitgliederversammlung, außerordentlich & digital |
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Tagesordnungspunkt: | 6.1. Vorstand |
Eingereicht durch: | Carlotta Kühnemann (Goethe-Universität Frankfurt) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 02.10.2020, 17:28 |
K-V-CK: Vorstand
Name
Bewerbungstext
Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, liebe MV,
mein Name ist Carlotta (Lotti) Kühnemann, ich bin 25 Jahre alt und studiere ab diesem Wintersemester Wirtschaftssoziologie in Frankfurt.
Meinen Bachelor in Soziologie habe ich an der Universität Duisburg-Essen gemacht und bin dort bereits im ersten Semester hochschulpolitisch aktiv geworden. Zum Ende meines zweiten Semesters wurde ich zur AStA-Vorsitzenden gewählt. Das Amt hatte ich dann für drei Semester - bis zu meinem Erasmussemester – inne, um anschließend recht spontan erneut gewählt zu werden. Damals durfte ich Amanda im Vorsitz ablösen und konnte somit schon Erfahrung als ihre Nachfolgerin sammeln.
Ich weiß, dass der Vorstand in den letzten zwei Jahren von Personen besetzt wurde, die ebenfalls aus hochschulpolitischen Zusammenhängen der Universität Duisburg-Essen hervorgingen. Dass auch ich stark von Duisburg-Essen geprägt oder wohl eher hochschulpolitisch sozialisiert wurde, ist mir bewusst. Da ich jedoch ab November an einer anderen Universität studieren werde und bereits drei weitere Personen mit anderem hochschulpolitischem Hintergrund im Vorstand sind, werden viele unterschiedliche Perspektive vertreten.
Trotzdem wurde mir durch diesen Umstand noch klarer wie wichtig es ist, den fzs als Interessensvertretung und Vernetzungsmöglichkeit an allen Hochschulen und Universitäten zugänglicher zu machen. Aus diesem Grund möchte ich als Vorständin viel Zeit in Vernetzungsarbeit investieren.
Meiner Erfahrung nach stellen Wissenshierarchien innerhalb der Hochschulpolitik mit das größte Problem dar. Damit beziehe ich mich nicht ausschließlich auf Wissen über Strukturen und Abläufe (das fängt ja meisten schon bei den vielen Abkürzungen an), sondern auch auf informeller Ebene. Es sollte nicht vorausgesetzt werden, dass alle über dieselben theoretischen Grundlagen verfügen, sei es feministische Theorie oder der Nahostkonflikt. Leider wird das aber häufig erwartet und Personen, die neu dazu stoßen trauen sich kaum ihre Unwissenheit zu entblößen und Fragen zu stellen oder gar etwas vermeintlich Falsches zu sagen. Deswegen möchte ich noch mehr Bildungsangebote schaffen, um Wissenshierarchien weiter abzubauen und über Positionen des Verbandes und deren Gründe aufzuklären und sie nachvollziehbarer zu machen. Aktive können anhand der neuen Informationen zu ihrem eigenen Urteil kommen und gemeinsam in eine offene Debatte treten.
Für mich ist zentral sich der eigenen politischen Stimme als verfasste Student*innenschaft bewusst zu sein und diese auch zu nutzen. Der fzs stellt meiner Erfahrung nach ein Vorbild für viele Asten dar, wenn es um politische Positionierung geht.
Ich selbst wurde unter anderem in der feministischen Konsequenz mit der im fzs vorgegangen wird geprägt. Ich erinnere mich hier vor allem an eine Situation auf der 60. Mitgliederversammlung zurück als zu wenige FINT*-Personen sich für einen Ausschuss beworben hatten, woraufhin ein Frauenplenum einberufen wurde. Innerhalb dieses Plenums war die Stimmung so motivierend und bestärkend, dass es nach kürzester Zeit mehr als genug FINT*-Personen gab, die sich eine Bewerbung vorstellen konnten. Auch ich musste erst sehr empowert werden, um jetzt diesen Schritt zugehen und mich als Vorständin zu bewerben. Das zeigt, wie wichtig die Unterstützung von FINT*-Personen weiterhin ist.
Auch in Duisburg-Essen haben wir feministische Ansätze in unsere Strukturen übertragen. So durfte ich Teil des ersten Doppelpowerfrauen-Vorstand sein. Gemeinsam gingen wir mit harter Konsequenz gegen das weitverbreitete Mackertum vor. Insgesamt war ich mit drei verschiedenen Menschen im Vorsitz und in allen drei Fällen war die Arbeitsatmosphäre wunderbar. Das habe ich sehr zu schätzen gelernt und umso mehr freue ich mich, dass ich Iris, Paul und Jonathan bereits kennengelernt habe. Wir fanden, dass wir zusammen ein ziemlich gutes Team zusammen abgeben.
Ich freue mich euch alle so bald wie möglich persönlich oder digital kennenzulernen.
Lotti
Kurze Biographie
Hochschulpolitik
08/2017 – 01/2019; 09/2019 – 01/2020 AStA Vorsitzende in Duisburg-Essen
Langjährige Erfahrungen in den Ausschüssen des Studierendenparlaments außerdem in diversen Gremien der Universität und Kommissionen des Senats
Teil der Delegation im Ausschuss der Student*innenschaften im 58. AS und vereinzelnd weiteren
Ausbildung
10/2016 – 05/2020 Soziologie Bachelorstudium an der Universität Duisburg-Essen
01/2019 – 07/2019 Erasmus-Auslandssemester an der Universidad Complutense de Madrid
04/2020 - 09/2020 Sozioökonomie an der Universität Duisburg-Essen
ab 11/2020 Wirtschaftssoziologie an der Goethe-Universität Frankfurt
Kontakt: carlotta.kuehnemann[at]gmx.de